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MrSpinnert von MrSpinnert, vor 10 Jahren
Lyrik für Alle – Folge 182

In der 182. Folge von Lyrik für Alle rezitiert Lutz Görner Gedichte von Günter Grass.

Günter Grass (* 16. Oktober 1927 in Danzig-Langfuhr, Freie Stadt Danzig) ist ein deutscher Schriftsteller, Bildhauer, Maler und Grafiker. Grass war Mitglied der Gruppe 47 und gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Autoren der Gegenwart. Seine Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Im Jahr 1999 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.

Neben seinen Romanen schrieb Grass auch einige Gedichtbände, die er mit eigenen Bildern und Zeichnungen ergänzte. Später erklärte er, am meisten liege ihm die Lyrik, von der er eigentlich komme. Sie erschien ihm als die Form des Schreibens, die am klarsten und deutlichsten sei und mit der er sich selber am besten in Frage stellen und ausmessen könne. Sein literarischer Werdegang begann im Frühjahr 1955, als er Gedichte an einen Lyrikwettbewerb des Süddeutschen Rundfunks schickte und dort auf Anhieb den dritten Preis gewann. Von der Preisverleihung zurückgekehrt, fand er ein Telegramm von Hans Werner Richter vor, mit dem er zur Tagung der Gruppe 47 in Berlin eingeladen wurde. Seine Lesung weckte das Interesse Walter Höllerers. In der Folge veröffentlichte der Luchterhand-Verlag 1956 sein erstes Buch.

Die Vorzüge der Windhühner verkaufte sich in den ersten Jahren zwar nur 700 mal, doch beurteilten Kritiker das Buch recht positiv als einen „Weg zur realistischen Darstellung des Alltags“.

Im 1960 erschienenen Gleisdreieck geht er auf die damals gerade erschienene Blechtrommel ein. Neben große und düstere Kohlezeichnungen gesellen sich 55 Gedichte, die sehr stark die Wirklichkeit einbeziehen oder Gegenstände beschreiben. Er erzählt von Berlin und vermengt teilweise unsinnige Passus mit Bösartigkeit und Sadismus.

Im nächsten Lyrikband, Ausgefragt von 1967, bezieht sich Grass besonders auf zwei Dinge: Biographisches und Politisches. Er dichtet über persönliche Erfahrungen und verarbeitet den 1965er Wahlkampf, in dem er für die SPD und Willy Brandt eintrat.

Neben einigen weniger eminenten Werken (zum Beispiel Liebe geprüft) und einigen Sammelbänden, erschien 1983 Ach Butt, dein Märchen geht böse aus. In diesem Werk wurden überwiegend die Gedichte aus den Romanen Der Butt und Die Rättin zusammengetragen. Inhaltlich beschreiben sie zum Teil detailliert Nahrungsmittel oder den Kot (als menschliches Endprodukt).

Grass’ Gedichte sind realistisch geprägt, aber oft mit typisch scharfer Ironie gewürzt, wie auch sein kürzestes Gedicht Glück:

Ein leerer Autobus
stürzt durch die ausgesternte Nacht.
Vielleicht singt sein Chauffeur
und ist glücklich dabei.

Im Jahr 2012 veröffentlichte Grass in verschiedenen Tageszeitungen die politischen Gedichte Was gesagt werden muss und Europas Schande.

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Günter Grass aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz der GNU für freie Dokumentation und CC-by-sa 3.0. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.