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MrSpinnert von MrSpinnert, vor 10 Jahren
Lyrik für Alle – Folge 37

In der 37. Folge von Lyrik für Alle rezitiert Lutz Görner Gedichte von Adelbert von Chamisso.

Adelbert von Chamisso (* 30. Januar 1781 auf Schloss Boncourt bei Ante, Châlons-en-Champagne, Frankreich; † 21. August 1838 in Berlin; ursprünglich Louis Charles Adélaïde de Chamissot de Boncourt) war ein deutscher Naturforscher und Dichter französischer Herkunft. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Cham.“.

Obwohl Französisch Chamissos Muttersprache war, gelang es ihm, in der deutschen Fremdsprache unsterbliche Werke zu schaffen. Am bekanntesten sind sicherlich Peter Schlemihls wundersame Geschichte (1814) und das Gedicht Das Riesenspielzeug (1831) über die Burg Nideck im Elsass.

Robert Fischer bezeichnet ihn in seiner Biografie als „frühen Bürger Europas“, der „die Gegensätze zweier Nationen erfahren und in seinem Leben zu vereinen“ gesucht habe. „Seine Hinwendung zur Natur und die Konsequenz, mit der er schließlich seine Neigung zum Beruf machte, die Erfahrungen des Weltreisenden als Teilnehmer einer russischen Entdeckungsexpedition; die liberalen Anschauungen des aus einem alten Adelsgeschlecht stammenden Dichters, der sich bis in seine letzten Jahre hinein einen Blick für soziale Missstände bewahrte und für alles Neue aufgeschlossen blieb, rücken seinen Lebensweg, der vor mehr als 150 Jahren endete, in ein verblüffend aktuelles Licht.“

Adelbert wurde als vierter Sohn von sieben Kindern des Grafen Louis Marie de Chamissot auf dem Stammsitz der Familie, dem Schloss Boncourt in der Champagne, geboren. Als gesichert gilt nur sein Taufdatum, der 31. Januar 1781, wie er selbst in seiner Reise um die Welt schreibt.

Im Jahre 1790 verließen die verarmten Eltern Adelberts von Chamisso erst ihr Stammschloss und 1792 Frankreich. Auf der Flucht vor den Revolutionsheeren zogen sie weiter durch die Niederlande und Süddeutschland, bis sie sich 1796 in Berlin niederließen, wo die beiden älteren Brüder Stellungen als Hauslehrer annahmen. In Berlin war Chamisso Schüler des 1689 von Hugenotten gegründeten Französischen Gymnasiums (Collège Français de Berlin) und wurde 1796 Page bei Luise Friederike von Preußen in Berlin.

Von 1798 bis 1807 leistete Chamisso Militärdienst in der preußischen Armee. 1801 wurde er Leutnant; er nannte sich Ludwig von Chamisso.

Ab 1804 gab er den Berliner Musenalmanach mit den Freunden des romantischen Dichterkreises „Nordsternbund“ heraus und nannte sich fortan Adelbert von Chamisso. Zu diesem Kreis zählten auch Julius Eduard Hitzig, Friedrich de la Motte Fouqué, Karl August Varnhagen von Ense, dessen Schwester Rosa Maria und Friedrich Wilhelm Neumann. Mit Rosa Maria Varnhagen von Ense verband ihn eine platonische Freundschaft; sie botanisierten gemeinsam und übersetzten die altfranzösische Lyrik der Troubadours.

1805 wurde er mit seinem Regiment nach Hameln verlegt, wo er im folgenden Jahr die Demütigung der durch Verrat ermöglichten Kapitulation der Stadt gegenüber Napoleon Bonapartes Truppen miterlebte. Anschließend reiste von Chamisso als Gefangener auf Ehrenwort nach Frankreich, bis er schließlich 1807 (manche Quellen sprechen von 1806) aus dem Armeedienst ausschied.

Im Jahre 1807 wurde Adelbert von Chamisso in „der Loge in Châlons-sur-Marne“ als Freimaurer aufgenommen. Er hat vermutlich in Berlin Freimaurerlogen besucht, wurde dort aber – entgegen anderen Angaben – nicht Mitglied.

Von 1810 bis 1813 hielt er sich in Frankreich und der Schweiz auf, danach wieder in Berlin. Hier zählte er zum literarischen Freundeskreis von E. T. A. Hoffmann, den „Serapionsbrüdern“. In der Schweiz begann er sich der Naturwissenschaft, zunächst vor allem der Botanik, zuzuwenden.

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Adelbert von Chamisso aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz der GNU für freie Dokumentation und CC-by-sa 3.0. In der Wikip