Hinterholz 8 (1998)
Hinterholz 8 (1998)
„Hinterholz 8“ ist eine Komödie von Harald Sicheritz nach dem Buch von Roland Düringer und Harald Sicheritz aus dem Jahr 1998.
Herbert Krcal ist ein junger aufstrebender Mitarbeiter des Wiener Cateringservice Feinspitz, der u. a. Lieferverträge mit dem österreichischen Parlament hat. Er interessiert sich für den Kauf eines Fertigteilhauses. Als er dies mit seinen Arbeitskollegen Meier und Forstinger bespricht, raten ihm diese vom Kauf eines aus ihrer Sicht minderwertigen Fertigteilhauses ab. Man schlägt ihm vor, ein altes Haus zu kaufen und dieses zu sanieren.
Bei einem Spaziergang im Wienerwald entdeckt Familie Krcal im Wald ein altes Bauernhaus, das schon dem Verfall nahe ist – es trägt die Adresse Hinterholz 8. Krcal holt seine Arbeitskollegen herbei, mit denen das Haus besichtigt wird. Dank überschätzter Empfehlungen („in sechs Wochen zieh ich da ein“) beschließt er, das Haus zu kaufen.
Nahebei liegt ein Ort, dessen Bewohner sehr hinterwäldlerisch bis beschränkt wirken. Dort erfährt Krcal, dass das Haus dem Bürgermeister Kandler gehört. Dieser hat schon längst mitbekommen, dass der Wiener sich für sein Haus im Wald interessiert. Kandler ist wegen des Hauses angeblich schon wochenlang mit seinem Assistenten Mündel in Verhandlung. Krcal bietet ihm für die Ruine samt Grundstück letztendlich 400.000 Schilling (rund 30.000 Euro) und Herr Kandler willigt ein. In Wahrheit war Mündel jedoch nur ein vorgetäuschter Käufer, um den Preis in die Höhe zu treiben.
Als Familie Krcal am selben Abend wieder in ihrer 72-Quadratmeter-Mietwohnung am Wiener Lerchenfelder Gürtel ankommt und es wie immer keinen Parkplatz in der Nähe der Wohnung gibt, fühlt sich Herbert Krcal in seinem Kauf nur noch bestärkt.
Bei seiner Hausbank wird eine Finanzierung für das Haus unterschrieben und Familie Krcal kann sich ans Werk machen – leider alleine, da die versprochene Hilfe der Arbeitskollegen ausbleibt. Auch ist Herbert Krcal nicht gerade ein heimwerkerisches Talent. Unter anderem muss er feststellen, dass die feuchten Wände unter Strom stehen, wogegen er mit einer wasserfesten Tapete Abhilfe schaffen möchte.
Als Familie Krcal aus ihrer Wiener Wohnung ausziehen muss, da diese bereits an die benachbarte Ärztin zur Vergrößerung ihrer Arztpraxis weitergegeben wurde, wächst der Druck auf Krcal, das Haus zeitnah fertigzustellen. In der Zwischenzeit bekommen sie aber Quartier im Schrebergartenhaus der Schwiegereltern.
Endlich kommt Hilfe von den Freunden, die einen bosnischen Schwarzarbeiter mitbringen. Bei der Kontrolle des Daches und des Dachstuhls stürzt einer der Schornsteine ein und verwüstet das halbe Haus. Nun rückt der Einzug in weite Ferne. Auf Anraten seines Schwagers Willi bleibt Krcal nichts anderes übrig, als nun doch einen Baumeister mit der Instandsetzung des Hauses zu beauftragen, was ihn in noch größere finanzielle Unkosten stürzt.
Inzwischen wächst der Druck der Dorfgemeinschaft auf Bürgermeister Kandler. Einige sind überzeugt, er hätte das Haus nie verkaufen dürfen. Kandler verbietet Krcal mehrmals, einen Keller zu graben.
Margit bewirbt sich in einem Drogeriemarkt im Fach Pediküre als Kosmetikerin, wo sie als Kundschaft den vornehmtuenden Workman, den sie zuvor im Baumarkt an der Bühne mit dem Bodenschleifer gesehen hat, bedienen muss. Stefan (Workman) macht Margit den Vorschlag, sie zum Abendessen auszuführen, was sie jedoch ablehnt.
Mittlerweile steuert die Ehe der Krcals auf eine Krise zu. Herbert verändert sich unter dem Stress, dem er durch den Hausbau, in seiner Firma und durch die Bank ausgesetzt ist, zunehmend. Noch dazu muss er die ständigen Frotzeleien seines Schwagers Willi ertragen. Um Kosten zu sparen, lässt er viele Tätigkeiten des Bauunternehmers ohne Rechnung erledigen. Seinen Bauschutt entsorgt er illegal im Wald, um weitere Kosten zu umgehen. Als Margit den Autoschlüssel im Auto eingeschlossen hat, „öffnet“ Herbert diesen mit einer Schaufel und dem Satz: Made in Japan, destroyed in Sulz im Wienerwald. Er wird dabei jedoch durch den vom Lärm aufmerksam gewordenen Förster ertappt und muss eine saftige Strafe zahlen. Mittlerweile steht ihm das Wasser bis zum Hals. An seinem Geburtstag wird auch noch sein Auto von der Leasingfirma eingezogen und seine Frau eröffnet ihm, dass sie sich scheiden lässt.
Nervlich am Ende, bekommt Krcal von Meier und Forstinger den alten Firmenlieferwagen und einen alten Wohnwagen als vorübergehendes Quartier. Bei der Übergabe bricht er mit den zwei falschen Freunden, die ihn zum Narren halten, und jagt sie davon …
Darsteller:
- Roland Düringer – Herbert Krcal
- Nina Proll – Margit Krcal
- Rudolf Rohaczek – Philipp Krcal
- Wolfgang Böck – Meier
- Reinhard Nowak – Sepp Forstinger
- Lukas Resetarits – Willi
- Herwig Seeböck – Kandler
- I. Stangl – Gemeinderat
- Alfred Dorfer – Eberl
- Eva Billisich – Frau Meier
- Rudolf Buczolich – Margits Vater
- Erika Mottl – Margits Mutter
- Karl Ferdinand Kratzl – Mündel + A