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MrSpinnert von MrSpinnert, vor 11 Monaten
Russische Propaganda – wie gelingt der Ausstieg? | Tracks East

Der zunehmend stalinistische Kurs in Russland zwingt die Menschen sich zu entscheiden: Mitmachen, schweigen oder auswandern? Widerstand gegen den Kremlkurs ist von außen kaum erkennbar. Denn der Ausstieg ist auch ein kompletter Ausstieg aus dem bisherigen Leben. Die Journalistin Masha Borzunova führt durch die Sendung und will wissen, was der Ausstieg mit den Menschen macht.

Andrey Baranov war Auslandschef des größten russischen Staatssenders. Nach der Annexion der Krim verließ er 2014 sein Land und sein luxuriöses Leben. Die Gewissheit, dass er das Lügennetz mit gesponnen hat, lässt ihm auch Jahre später keine Ruhe. Seine Nachrichtenkollegin Marina Owsjannikowa ist durch ihren weißen Zettel mit Anti-Kriegsbotschaft in der Hauptnachrichtensendung berühmt geworden. Trotz der spektakulären Aktion wird sie von anderen Dissidenten nicht akzeptiert – das war zu wenig und zu spät lautet ihr Urteil. Kann man seiner Mitverantwortung je entfliehen? Bei Tracks East stellt sich Owsjannikowa dieser Frage.
Für IT-Spezialist Adam Kalinin kommt die Auswanderung nicht in Frage, genauso wenig wie ein Dienst in der Armee. Er flieht in die südrussische Wildnis und überlebt auch im eisigen Winter nur mit einem Zelt im Wald. Er reflektiert, was ihm der Verzicht gibt und wie er sich auf dieser Flucht verändert hat.
Dass sogar das Showbusiness nicht unschuldig ist, musste der lettische Showstar Laima Vaikule erfahren. Sie gehörte zu den ganz großen im russischen Entertainment bis zu ihrer Weigerung auf der besetzten Krim aufzutreten. Heute betritt sie Russland nicht mehr. Bereut sie diesen Bruch?

Magazin (D 2023, 30 Min)

Russische Propaganda – wie gelingt der Ausstieg? | Tracks East | ARTE