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MrSpinnert von MrSpinnert, vor 9 Jahren
Schwere Schieflage bei der medizinischen Versorgung in Deutschland

Deutschland hat zahlenmäßig genug Ärzte. Trotzdem müssen Patienten wochenlang auf Termine warten. Woran krankt das System? Eine Diagnose.

Die Zahl der Mediziner in Deutschland nimmt seit Jahrzehnten zu. Ende 2013 wurden 357.200 berufstätige Ärzte und Ärztinnen gezählt – fast um ein Viertel mehr als vor 20 Jahren. Mit 3,7 Ärzten auf 1.000 Einwohner liegt Deutschland bei der Ärztedichte deutlich vor den Niederlanden, die beim Vergleich der Gesundheitssysteme in Europa am besten abgeschnitten haben. Ein Grund für die hohe Zahl: Deutschland leistet sich im EU-Vergleich besonders viele Klinikärzte; 181.000, das sind 51% aller berufstätigen Mediziner, arbeiten hierzulande in Krankenhäusern.

Ambulante Versorgung

Zusätzlich gibt es ein umfassendes System ambulanter Versorgung. 145.900 Ärztinnen und Ärzte sind in ambulanten Praxen tätig. Das entspricht einem Anteil von 41%. Die Zahl der Hausärzte sinkt dabei stetig. Ende 2013 war nicht einmal jeder vierte ambulant tätige Arzt ein Hausarzt. Insgesamt waren das 33.780 Mediziner.

Falsche Verteilung

Dagegen gibt es immer mehr lukrative Facharztpraxen. Nach einer Stichprobe von Plusminus lassen sie ihre Patienten durchschnittlich 77 Tage auf einen Termin warten … Er herrsche kein Ärztemangel, folgern die Krankenkassen, die Ärzte seien in Deutschland nur falsch verteilt. Und das müsse sich ändern.

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