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MrSpinnert von MrSpinnert, vor 2 Jahren
Tod eines Viehzüchters

Im Mai 2017 wird der Rinderzüchter Jérôme Laronze am Steuer seines Autos von Gendarmen erschossen, nachdem er neun Tage lang nach einer x-ten Gesundheitskontrolle auf seinem Betrieb auf der Flucht war. Was ist passiert, dass eine Kontrolle mit dem Tod eines Landwirts endet? Thriller im Milieu der unter Druck stehenden kleinbäuerlichen Welt.

Am 20. Mai 2017 hallen sechs Schüsse durch die ländliche Stille im Burgund. Der 37-jährige Rinderzüchter Jérôme Laronze wird von einem Polizisten erschossen. Neun Tage zuvor hatte er infolge einer Hygienekontrolle in seinem Betrieb die Flucht ergriffen. Die Ordnungskräfte beteuern, das Feuer eröffnet zu haben, weil der Bauer mit seinem Auto auf sie zugerast sei. Wie konnte eine Hygienekontrolle mit der Tötung eines Menschen enden? War Laronze ein Krimineller, der die öffentliche Gesundheit aufs Spiel setzte? Oder ein Whistleblower, der nicht gehört wurde?
Auch wenn der Fall Laronze am Tag nach der Präsidentschaftswahl keine Schlagzeilen machte, verbreitete sich die Geschichte in der Branche wie ein Lauffeuer. Mit der Zeit wurde der Sohn aus einer alten Züchterfamilie und ehemalige Sprecher der Bauerngewerkschaft von Saône-et-Loire zum Märtyrer.
Der Dokumentarfilm enthüllt das Räderwerk einer bürokratischen Maschinerie, die Jérôme Laronze schlussendlich das Leben gekostet hat. Dabei wird auf dem Rücken der Landwirte eine europäische Agrarpolitik ausgetragen, deren Normen für Betriebe kaum zu erfüllen sind. Züchter werden des Straftatbestands der Tierquälerei angeklagt, ihr Vieh wird beschlagnahmt, Tierrechtsorganisationen unterstützen Veterinärämter und Polizei bei der Wegnahme der Tiere und am Ende stehen die Betriebe vor dem Ruin.

Spielfilm von Gabrielle Culand (F 2022, 56 Min)

Tod eines Viehzüchters | Doku HD |ARTE