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MrSpinnert von MrSpinnert, 22 Stunden her
Chiles Lost Places: Die Spuren der Pinochet-Diktatur

Eine zwangsgeräumte Textilfabrik, ein Gefangenenlager in der chilenischen Wüste und ein altes Krankenhaus. Diese Orte erzählen Geschichten über den Terror während der Herrschaft von Diktator Augusto Pinochet in Chile gab. Doch was genau ist an diesen Orten geschehen?

Chile 1973: General Augusto Pinochet putscht sich an die Macht. Tausende Menschen werden verfolgt, gefangengenommen, ermordet.

Chacabuco, mitten in der Atacama-Wüste, war einst eine boomende Salpeterstadt. Doch unter Pinochet wird der verlassene Ort in ein Gefangenenlager umgewandelt. Mehr als tausend politische Häftlinge werden dort inhaftiert und gefoltert. Flucht ist unmöglich – das Lager ist von Minenfeldern umgeben. Roberto Vásquez, ein ehemaliger Häftling, kehrt dorthin zurück, um von der systematischen Brutalität der Diktatur zu berichten.

Im Hospital San José in Santiago verschwinden während der Militärherrschaft Neugeborene. Mütter aus armen Verhältnissen werden belogen: Ihre Kinder seien gestorben. In Wahrheit werden sie ins Ausland verkauft. Die Aktivistin Marisol Rodríguez kämpft dafür, die geraubten Kinder aufzuspüren und sie mit ihren leiblichen Eltern zu vereinen. Viele Mütter hoffen bis heute darauf, ihre verschollenen Kinder wiederzusehen.

Tomé, einst Zentrum der chilenischen Textilindustrie, wird durch Pinochets neoliberale Wirtschaftspolitik ausgeblutet. Die traditionsreiche Textilfabrik Bellavista Oveja Tomé steht für den Niedergang einer ganzen Region. Arbeiter wie Raúl Silva und Louis Cuevas erleben, wie Löhne gedrückt, Gewerkschaften zerschlagen und soziale Sicherheiten abgeschafft werden. Die Schocktherapie des Regimes treibt Chile in eine extreme soziale Ungleichheit, deren Folgen bis heute spürbar sind.

Chiles Lost Places: Die Spuren der Pinochet-Diktatur | ZDFinfo Doku
Ein Film von Dominic Egizzi

00:00 Intro
01:01 Chacabuco
18:00 Hospital San José
30:30 Bellavista Oveja Tomé
43:45 Outro