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MrSpinnert von MrSpinnert, vor 6 Monaten
Fabi Rommel über Zweifel, Erfolg und Bühnen Shows im Comedy Deep Talk

Aus dem tiefen Schwarzwald in Calw ist Fabi Rommel ins ferne Berlin gezogen, um seinen Traum zu verwirklichen: Stand-Up-Comedian werden! Fünf Jahre musste er hart dafür arbeiten. Tagsüber Geld verdienen im Marketing-Großraumbüro, Abends Auftritte auf den Open Mic Bühnen der Stadt. Es hat lange gedauert, bis er mit seiner Art des Humors die ersten Lacher bekommen hat. Heute werden seine Videos millionenfach bei YouTube oder TikTok geklickt und die Hallen-Tour ist nahezu ausverkauft. Im Gespräch mit dem Autisten Manuel Stark verrät er, dass er das wegen seiner heftigen Selbstzweifel seinen Erfolg trotzdem nie richtig genießen kann.

Seine Karriere hat Fabi Rommel nicht in der Stand Up Szene begonnen. Für ihn ging es erstmal in die Uni, wo er International Sales Management studierte. Anschließend arbeitete er zwei Jahre als Marketing-Manager, um seine Comedy Karriere finanzieren zu können. Das bedeutete für ihn aber viele lange Tage, in denen er abends nach der Arbeit noch auf der Bühne stand. Sein Job lief gut, dennoch kündigte er seinen Marketing Job um sich ganz seiner Kunst zu widmen.
Die Entscheidung für die Comedy war mit Angst verbunden, da das erst mal mit weniger Sicherheit und Geld verbunden war. Auch sein Vater habe sich immer wieder gesorgt, dass der Sohn nichts „vernünftiges“ lernt. Heute ist er großer Fan von der Arbeit seines Sohnes.

Im Podcast nicht witzig – Humor ist, wenn die anderen lachen erzählt Fabi Rommel von seinem langwierigen Weg und den Selbstzweifeln, die ihn immer wieder eingeholt haben.
Und dann wurde er von dem abrupten Erfolg seiner Videos regelrecht überrumpelt. Es gab nie den Zeitpunkt, sich mit der Situation auseinanderzusetzen und den Erfolg zu verarbeiten. Stattdessen wuchsen nur die Selbstzweifel und sein Bedürfnis nach Verbesserung.
Über sich selbst sagt Fabi Rommel, dass er sehr strukturiert an seine Videos auf YouTube geht. Er hatte nie das Mindset, unbedingt Erfolg haben zu müssen. Ihm macht Comedy aber einfach Spaß.
Comedy ist für ihn ein Weg, einen unpolitischen Ort zu schaffen, an dem alle miteinander
Lachen können. Ihm ist ein Gemeinschaftsgefühl wichtig.
Im Podcast verrät er: Die Lachquote seiner Witze ist stark vom Publikum abhängig. Seine Hoffnung ist, dass seine Comedy zusammenführt. Er fühlt sich oft zu konservativ für Berlin und zu links für seine Heimat. Sein Ziel ist, zwischen den 18-jährigen Studenten und den über 60-jährigen Freunden seines Vaters mit Humor als Brückenbauer zu fungieren.

Sein Wunsch ist es, die Bühne zu genießen, ohne sich von Selbstzweifeln zerfressen zu lassen.
Wenn man, wie er, über mehrere Jahre Videos macht, findet man nicht alle zwangsläufig gut.
Manuel Stark spricht mit ihm über Selbstkritik und seine Idee von Comedy.

In diesem Video:
00:00 Intro
1:00 Darum macht Fabi Comedy
4:45 Angst vor falscher Entscheidung
6:21 Abrupter Erfolg & plötzliche Berühmtheit
8:23 Vorbilder in der Stand-up-Comedy
10:39 Das ist ihm in seiner Comedy wichtig
14:00 Misserfolg vs. die Bühne genießen
16:00 Wie funktioniert Humor?
21:48 Seine Strategie zum Erfolg
25:45 Wie unpolitisch kann Comedy sein?
30:24 Gibt es eine „Generationstrennung“ im Humor?
32:34 Comedy als Brückenbauer

Der Journalist Manuel Stark ist Autist. Mit Comedy und Humor hat er ein echtes Problem. Die feinen Linien zur Ironie oder zum Sarkasmus stellen ihn vor eine echte Herausforderung. Mit Humor kann Manuel Stark daher nicht viel anfangen, weil er ihn meistens einfach nicht versteht. Das wollte er ändern – und hat sich die witzigsten Menschen des Landes eingeladen: Comedians.
In „nicht witzig“ spricht der Autist mit den Fachleuten für den feinen und auch groben Humor darüber, was eigentlich witzig ist, warum Menschen lachen, und was Comedy kann. Für die Comedians ist das eine besondere Herausforderung: wie sollen sie mit einem Menschen umgehen, der über die Witze einfach nicht lachen muss, weil er sie eben nicht versteht? In den Gesprächen mit Manuel Stark zeigt sich, dass die auf der Bühne witzigen Menschen durch Humor unter anderem ihre Lebenserfahrungen verarbeiten können, tiefgründige und interessante Gespräche führen, und dass Lachen heilsam und befreiend sein kann.

Fabi Rommel über Zweifel, Erfolg und Bühnen Shows im Comedy Deep Talk | nicht witzig
„nicht witzig – Humor ist, wenn die anderen lachen.“ ist ein Podcast der Stuttgarter Rosenau und des SWR. Jeden Mittwoch gibt es eine neue Folge in der ARD Audiothek.