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MrSpinnert von MrSpinnert, vor 10 Jahren
Lyrik für Alle – Folge 126

In der 126. Folge von Lyrik für Alle rezitiert Lutz Görner Gedichte von Kurt Schwitters.

Kurt Schwitters (* 20. Juni 1887 in Hannover; † 8. Januar 1948 in Kendal, Cumbria, England) war ein deutscher Maler, Dichter, Werbegrafiker und Künstler, der unter dem Kennwort MERZ ein dadaistisches „Gesamtweltbild“ entwickelte. Im Bereich der Installation war er ebenfalls tätig. Seine Werke umfassen die Stilrichtungen Dada, Konstruktivismus und Surrealismus.

Als Lyriker und Schriftsteller hinterließ Kurt Schwitters ein umfangreiches Werk. In seiner Jugend von Expressionisten wie August Stramm beeinflusst, markiert auch für den Dichter Schwitters das Jahr 1919 den Durchbruch zu einem eigenständigen Stil mit dem Gedicht An Anna Blume. Bekannt wurde auch das groß angelegte Lautgedicht Sonate in Urlauten (oder Ursonate), das die Sonatenform nachbildet. Von diesem Text ist auch eine Tonaufzeichnung von Schwitters erhalten, dessen Vortragsqualitäten oft gerühmt wurden. Mit phonetischen oder typografischen Gedichten versuchte Schwitters, verschiedene Kunstgattungen zu verschmelzen. Seine erzählenden und dramatischen Texte sind experimentierfreudig und oft humoristisch. Die Erzählung Auguste Bolte spielt mit der Engführung und Verfremdung bildungsbürgerlicher Diskurse und kann allegorisch als Kritik der Kunstkritik aufgefasst werden.

Von den Nationalsozialisten als „entartet“ verfemt, emigrierte er im Januar 1937 nach Norwegen, wo er schon in den Jahren zuvor die Sommermonate verbracht hatte. In Norwegen entstanden zwei weitere Merzbauten, in Lysaker (zerstört 1951) und auf der Insel Hjertøya (bei Molde); wohlgemerkt bezeichnete er nur den ersten als Merzbau. Nach dem deutschen Überfall auf Norwegen floh er 1940 nach England. Er wurde interniert in Douglas (Isle of Man) und wohnte zuerst in London. Dort machte er Bekanntschaft mit Jack Bilbo, der Werke Schwitters’ in seiner Modern Art Gallery ausstellte. Ab 1945 lebte er in Ambleside, im nordenglischen Lake District. In Elterwater konstruierte er einen letzten Merzbau (Merz barn), eine Arbeit, die er allerdings nicht zu Ende brachte. Mit seinem Gesundheitszustand stand es schon seit 1944 nicht zum Besten, als er nach einer schweren Grippe einen Schlaganfall erlitt. 1946 erlitt er einen körperlichen Zusammenbruch und zog sich auch noch einen Oberschenkelhalsbruch zu.

Schwitters verstarb am 8. Januar 1948 in Kendal in der Grafschaft Westmorland. Todesursache waren ein Lungenödem und eine Herzmuskelentzündung. Er wurde auf dem Friedhof St. Mary’s im nahegelegenen Ambleside beerdigt. Nach einer Überführung 1970 befindet sich seine Grabstätte (auch die seines Sohnes Ernst) auf dem Stadtfriedhof Engesohde (Abteilung 6) seiner Heimatstadt Hannover. Auf diesem Friedhof spielt auch sein 1946 im Exil entstandenes satirisches Stück Das Familiengrab. Der Grabstein trägt sein Motto „Man kann ja nie wissen“. Einige seiner Werke wurden postum auf der documenta 1 (1955), der documenta II (1959) und der documenta III im Jahr 1964 in Kassel gezeigt.

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