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MrSpinnert von MrSpinnert, vor 2 Jahren
Widerstand in Russland gegen Putins Krieg gegen die Ukraine

Anna protestiert zum ersten Mal in ihrem Leben – und das gegen den Krieg des Präsidenten. Offen auf der Straße riskiert sie damit harte Strafen.

Die 18-Jährige träumt von einem Linguistik-Studium, wollte mit den Eltern in die USA auswandern. Vor zwei Jahren haben sie eine Greencard gewonnen. Dann kam Corona, nun der Krieg.
Ihre Eltern haben sie liberal erzogen, ihre Bisexualität kein Problem. Zuhause gibt es eine Regel: Kein Fernsehen, denn das sei alles Propaganda: „Ich liebe mein Land, die Menschen, die Kultur, aber ich verabscheue die Regierung. Was mich so sauer macht, ist, dass sie erzählen, es gäbe keinen Krieg, nur eine Militäroperation. Aber was soll der Unterschied sein?“

Annas Vater ist stolz auf seine Tochter, aber er hat auch Angst vor den Repressionen. Sein eigener Protest ist daher verdeckter: Er klebt nachts Plakate: „Dass Putin ein Bösewicht ist, ist uns schon lange klar. Doch das nun liegt außerhalb von Gut und Böse. In Putin ist der Teufel zum Vorschein gekommen und in Russland zum Präsidenten geworden.“

Anders sieht das der Leiter des russischen Schriftstellerverbandes, Nikolai Iwanow. Er übernimmt die Kreml-Propaganda und nennt den russischen Angriff gegen die Ukraine eine „Sonderoperation“. Von Krieg könne dort keine Rede sein. Und Denis Ganitsch von der „Nationalen Freiheitsbewegung“ stützt das Narrativ der „Denazifizierung“ der Ukraine. Die Bevölkerung werde von der russischen Armee „befreit“.

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