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MrSpinnert von MrSpinnert, vor 3 Monaten
Israel & Palästina: Die wenigen Stimmen gegen den Krieg

Die Angriffe der Hamas und die Antwort Israels lassen die Situation im Nahen Osten eskalieren. Auf beiden Seiten ist der Schmerz groß, die Fronten sind verhärtet. Doch es gibt auch Stimmen der Versöhnung. Die Clubbetreiber Haim Vitali und Yochai Matos aus Tel Aviv etwa suchen nach ihrer Rolle als Partyveranstalter in Kriegszeiten und versuchen den Dialog.

Die schweren Angriffe der Terror-Gruppe Hamas und die Antwort Israels im Gaza-Streifen lassen die Situation im Nahen Osten eskalieren. Nur schwer ist vorstellbar, wie israelische Juden und Palästinenser den Schmerz der „anderen Seite“ nachempfinden können. Die Frage scheint Tabu, die Fronten verhärteter als zuvor. Doch es gibt auch Bewegungen, die den Hass überwinden wollen, in Deutschland wie in Israel, auf der Straße und im Club.

„Das Nachtleben in Israel wird immer nationalistischer, die Songs immer militaristischer“ meinen Haim Vitali und Yochai Matos aus Tel Aviv. Sie wollen ein Gegengewicht schaffen: Mit ihrer Partyreihe „KOK SCHOK“ versuchen sie ihre Rolle als Partyveranstalter in Kriegszeiten zu finden. Solidaritätsveranstaltungen für die Hinterbliebenen des Hamas-Angriffs auf das Nova Festival gehören genauso dazu wie ihre „Let’s Meet“-Reihe, mit der sie einen Dialog zwischen jüdischer und palästinensischer Bevölkerung initiieren wollen. Die palästinensisch-israelische DJ Haya aus Haifa wiederum ist noch nicht bereit an die Decks zurückzukehren. Zu tief sitzt der Schmerz, zu stark die Anfeindungen aus dem Rest der israelischen Clubszene.

In Deutschland rufen „Palestinians and Jews for Peace“ zum Frieden auf – in Israel sind „Standing Together“ die größte Gruppe, die für ein friedliches Zusammenleben und ein Ende der Gewalt auf die Straße gehen. Mit der „deutschen Staatsräson“ können sie wenig anfangen: „Es ist toll, dass wir einen Freund in Deutschland haben. Aber vielleicht ist es an der Zeit, ein paar Bedingungen an diese Freundschaft zu knüpfen.“

Im fernen Osten Russlands trifft Tracks East auf den Rapper Kirill Mesamed, der aus Birobidschan kommt – der Hauptstadt der Jüdischen Autonomen Republik – „Russlands kleines Israel“. Er zeigt uns das jüdische Erbe seiner Stadt und erzählt von seiner jüdischen Identität.

Israel & Palästina: Die wenigen Stimmen gegen den Krieg | Tracks East | ARTE
Magazin (D 2024, 30 Min)