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MrSpinnert von MrSpinnert, vor 28 Jahren
Bella Italia – Zuflucht auf Widerruf (1996)

Italien, das Ursprungsland des Faschismus, ist für die Deutschen, die vor den Faschisten fliehen eine neue Heimat. Ein Paradoxon – aber für Tausende von Juden bedeutet es das Überleben. Mussolini hält die Grenzen Italiens für alle Deutschen offen: „Der Nationalstolz braucht durchaus keine Dilirien einer Rasse“. Künstler und Schriftsteller, Theaterleute und Denker kommen – im Frühjahr 1938 kommt auch Hitler, auf Staatsbesuch, nach Rom. Von da an gibt es die „Achse Rom-Berlin" und italienische Rassengesetze nach deutschem Muster. Mit Kriegseintritt Italiens werden die ausländischen Juden interniert. Das Leben in den Lagern ist nicht ohne Not, aber sie sind relativ sicher vor dem Krieg. Dann in den Zeiten der deutschen Besatzung, 1943–45, werden die Juden verfolgt, wie in Deutschland: bis zu 7.000 Juden werden in die Vernichtungs-lager des Ostens deportiert, einige können sich verstecken und überleben.

Der Film „Bella Italia“ folgt den Spuren einiger Emigrantinnen und Emigranten. Überlebende kommen zu Wort: Wie haben sie ihr italienisches Exil erfahren? Wie haben sie die Zeit der Internierung erlebt? Der Film ist aber auch eine Hommage an die Humanität der Italiener und an ihre so begrenzte Willfährigkeit gegenüber dem deutschen Rassenwahn in Zeiten der Besatzung.

Buch, Regie: Peter Voigt
Kamera: Gunther Becher
Ton: Gerd Jäkel

Bella Italia – Zuflucht auf Widerruf (1996)
Dieser Film war 1997 im Programm der Berlinale.