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MrSpinnert von MrSpinnert, 3 Wochen her
Brosius-Gersdorf: rechte Kampagne oder berechtigte Kritik?

Eigentlich war ihre Wahl im Bundestag nur eine Formalie: Frauke Brosius-Gersdorf, Juristin und Professorin für Öffentliches Recht an der Uni Potsdam, sollte ans Bundesverfassungsgericht berufen werden. Doch gut zehn Tage davor gerät sie ins Zentrum einer massiven Empörungswelle.
Ihre juristischen Publikationen zu Schwangerschaftsabbrüchen und öffentlichen Äußerungen zu einem möglichen AfD-Verbotsverfahren reichten offenbar aus, um sie als „linksradikale Aktivistin“ zu bezeichnen. Die ZAPP-Autoren Daniel Bröckerhoff und Mandy Mülling haben sich die Zuspitzung der öffentlichen Debatte genauer angesehen. Ihre Analyse zeigt, wie rechtspopulistische Portale, aber auch etablierte Medien das Narrativ der aktivistischen und menschenverachtenden Juristin maßgeblich mitprägten, das dann von radikalen Abtreibungsgegnern bis hin zu kirchlichen Würdenträger aufgegriffen wurde.

Die Berichterstattung über Brosius-Gersdorf eröffnet grundlegende Fragen: Wie weit darf Kritik gehen? Ab wann gibt es möglicherweise eine gezielte Kampagne? Und wie steht es um unsere Demokratie, wenn eine Richterinnen-Wahl durch Desinformation verhindert wird? ZAPP hat mit dem Verfassungsrechtler Prof. Alexander Thiele, dem Datenanalysten Richard Schwenn und der Journalistin Katharina Hamberger über den Fall gesprochen.

Brosius-Gersdorf: rechte Kampagne oder berechtigte Kritik? | Zapp