Die Mutigen 56 – Deutschlands längster Streik
Die Mutigen 56 – Deutschlands längster Streik
Heute ist die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall selbstverständlich. Doch Arbeiter und Arbeiterinnen in den 1950er-Jahren bekamen, im Gegensatz zu den Angestellten, in den ersten drei Krankheitstagen keinen Lohn, danach nur wenig.
Bei Krankheit kein Geld. Dagegen wehren sich Arbeiter mit aller Kraft. Ein aussichtsloser Kampf?
Emma ist verzweifelt, als ihr Mann Alfred 1956 krank auf der Kieler Howaldtswerft zusammenbricht. Er muss sich schonen, aber wie soll die Familie ohne den Arbeitslohn durchkommen? Wer krank ist, erhält erstmal kein Geld. In den 1950er Jahren bekommen Arbeiter in den ersten drei Krankheitstagen keinen Lohn. Mit dem anschließenden Krankengeld kommen die Arbeiter und ihre Familien kaum über die Runden. Krankheit darf nicht passieren. Doch die Arbeit auf der Werft ist körperlich anstrengend und gefährlich, Unfälle sind keine Seltenheit. Am 24. Oktober 1956 legen die Werftarbeiter die Arbeit nieder – für die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall.. Bis zu 34.000 Metallarbeiter in den Werften und Fabriken Schleswig-Holsteins befinden sich im Streik. Sie wissen: Nur gemeinsam haben sie eine Chance. Aber werden alle mitmachen? Und wie lange können sie den Streik durchhalten? Arbeitgeber und Politik stellen sich den Streikenden mit entschiedener Härte in den Weg. Der Arbeitsaufstand wird zum längsten Branchenstreik in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.
Voller Lohn bei Krankheit! Der Kampf der Arbeiter um Gerechtigkeit | SWR Doku
Das Doku-Drama von Sabine Bernhardi und Ingo Helm trägt den Originaltitel "Die Mutigen 56 – Deutschlands längster Streik", Ausstrahlungsdatum: 1.5.2024 im Ersten.
Alle Aussagen und Fakten entsprechen dem damaligen Stand und wurden seitdem nicht aktualisiert.
Emma und Alfred Freese und ihre zwei Kinder sind eine fiktive Kieler Werft-Arbeiterfamilie. Durch ihre Augen und viele Zeitzeugen wird die entbehrungsreiche Zeit und der Kampf für ein menschenwürdiges Leben erlebbar.