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MrSpinnert vor 2 Jahren
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Mark Rothko: Bilder müssen geheimnisvoll sein

Er sagte, seine Malerei sei „eine Apotheke für die Seele“. Mark Rothko (1903–1970), geboren im Russischen Kaiserreich, wanderte im Alter von neun Jahren mit seiner Familie in die USA aus. Eine Italienreise inspirierte den Künstler, große „Farbfelder“ zu komponieren. Sein Schaffen vereint die untergegangene Welt der osteuropäischen Juden und das moderne Nordamerika.

Von 18. Oktober 2023 bis zum 2. April 2024 zeigt die Pariser Fondation Louis-Vuitton in Partnerschaft mit ARTE eine Mark-Rothko-Retrospektive.

Mark Rothko gilt als einer der großen Künstler des 20. Jahrhunderts. Er sah seine Aufgabe darin, mit abstrakter Malerei die Tragik des Menschseins darzustellen. Er wollte sich in keine Schubladen stecken lassen und erklärte daher, seine Kunst sei keineswegs abstrakt, sondern „materiell“. Seine Malerei sei eine Ideen- und keine Farbenmalerei, und die Sinnlichkeit spiele in seinem Schaffen eine wesentliche Rolle. Die Dokumentation fängt den Geist des modernen Malers ein und erläutert seinen anspruchsvollen Blickwinkel zwischen Abstraktion und Sinnlichkeit. Marcus Rothkowitz wurde 1903 in Dwinsk, dem heute lettischen Daugavpils, geboren. Anders als seine Geschwister wurde er im jüdischen Glauben erzogen. Als die Familie Rothkowitz sich aufgrund der zunehmenden antijüdischen Pogrome gezwungen sah, in die USA auszuwandern, war Marcus keine zehn Jahre alt. Eine traumatische Erfahrung. Trotz glänzender Leistungen brach er sein Studium an der Yale University ab und ging mit 21 nach New York, um Malunterricht zu nehmen. 1938 wurde er amerikanischer Staatsbürger, zwei Jahre später änderte er seinen Namen in Mark Rothko. Mit 35 begann seine Karriere als Maler. Er engagierte sich zusammen mit großen Künstlern wie Pollock, Motherwell oder Clyfford Still in der künstlerischen Avantgarde. Die nordamerikanische Malerei sicherte sich mit dem abstrakten Expressionismus einen Platz in der internationalen Kunstszene. Dennoch äußerte sich in Rothkos Europareisen eine starke Verbundenheit mit dem alten Kontinent – insbesondere mit der italienischen Kunst. Rothko war der Auffassung, die abstrakte Malerei müsse auf die Welt einwirken und Ideen vermitteln. Sein Sohn Christopher Rothko, Carol Mancusi-Ungaro (die Restauratorin der 14 schwarzen Gemälde in der Rothko-Kapelle in Houston) und der Chemiker Philippe Walter betonen in der Dokumentation die besondere Bedeutung der Farbherstellung – denn die „Materialität“ der Farben weckt Gefühle im Betrachter.
Rothko setzte seine Werke wie ein Regisseur in Szene. Die Bilder sollten relativ tief hängen, das Licht musste gedämpft sein. So wollte der Maler ein Ambiente schaffen, das die Farben nach und nach zur Geltung bringt. Die Dokumentation macht diese sinnliche Ästhetik greifbar und vermittelt sowohl Wissen als auch Emotionen.

Dokumentation von Pascale Bouhénic (F 2023, 53 Min)

Mark Rothko: Bilder müssen geheimnisvoll sein | Doku HD | ARTE