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MrSpinnert vor 4 Monaten
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Migration in Ostdeutschland: wie integriert sind Flüchtlinge?

„Wir schaffen das!“, sagte Angela Merkel 2015. Wie gelingt Integration 10 Jahre später? Wer hat es geschafft, und welche bürokratischen Hürden gibt es immer noch, vor allem beim Thema Arbeit?

Zehn Jahre nach der großen Fluchtbewegung und Angela Merkels berühmtem Satz „Wir schaffen das!“ prägt die Zuwanderung weiterhin den öffentlichen Diskurs in Ostdeutschland. Die Entwicklungen seit 2015 haben Gewinner und Verlierer hervorgebracht.
Am Beispiel Neubrandenburg zeigt sich, wie das Ankommen in Deutschland zunächst ganz konkret mit Nachbarschaft und Wohnen beginnt: Der Zuzug Geflüchteter aus Syrien, Afghanistan oder dem Irak hat dort nicht nur den Leerstand in den Plattenbauten und geplante Abrissarbeiten gestoppt, sondern ein ganzes Stadtviertel wiederbelebt. Die Wohnungsbaugesellschaft Neuwoges vergab seit 2015 rund 1200 Mietverträge an Eingewanderte, was die Einwohnerzahl stabilisierte und Sanierungen ermöglichte. Doch das Zusammenleben bleibt ein Balanceakt – Sprachbarrieren, kulturelle Unterschiede und unterschiedliche Alltagsgewohnheiten führen immer wieder zu Konflikten, etwa bei der Mülltrennung oder während des Ramadans.

Doch Ankommen bedeutet mehr als ein Dach über dem Kopf – ebenso entscheidend ist die Integration in den Arbeitsmarkt. Erst eine eigene Arbeit und selbst verdientes Geld ermöglichen echte Teilhabe. Hier zeigen sich die nächsten Hürden: Trotz politischer Initiativen und vieler engagierter Projekte, bleibt der Weg in Arbeit für viele Geflüchtete schwierig. Beispielsweise wollten die Johanniter in Leipzig mit einem extra für Geflüchtete aufgelegten Programm Rettungssanitäter und Pflegekräfte ausbilden, doch das Ganze scheiterte an Bürokratie und fehlender Planungssicherheit und wurde am Ende eingestellt.

Die Erfahrungen aus Neubrandenburg und anderen Regionen zeigen: Es gibt Fortschritte und zahlreiche Beispiele, in denen Integration im Alltag und auf dem Arbeitsmarkt gelingt. Gleichzeitig bleiben viele Hürden bestehen.
Wie kann es gelingen, dass aus einzelnen Erfolgen eine tragfähige Perspektive für mehr Menschen wird? Und was braucht es, damit der Satz „Wir schaffen das!“ nicht nur für einige, sondern für möglichst viele Realität wird?

Migration in Ostdeutschland: wie integriert sind Flüchtlinge? | exactly
Ein Film von Emma Mack und Friederike Rohmann.

00:00 Was bedeutet „Wir schaffen das“ heute?
03:27 Wie gelingt Integration in der Platte?
09:24 Wie hat die Jobsuche seit 2015 bei manchen funktioniert?
12:19 Warum scheitern Programme wie das der Johanniter?
20:27 Was hindert Geflüchtete daran, in Deutschland in Arbeit zu kommen?
24:02 Wie verändert Migration die Stadt – und was bringen gemeinsame Projekte?
28:31 Was bleibt vom Satz „Wir schaffen das“ – und wo ist er Realität geworden?