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Tadschikistan: Islam, staatlich überwacht
Tadschikistan: Islam, staatlich überwacht
In Tadschikistan, der ärmsten der ehemaligen Sowjetrepubliken, steht der Islam heute unter strenger staatlicher Überwachung. Seit Jahren schon verschärfte das Land in Zentralasien mit über 95 % Muslimen in kleinen Schritten die staatliche Kontrolle über die Ausübung der Religion, um eine eventuelle Radikalisierung wirksam zu verhindern.
Tadschikistan setzte damit einen strikten Laizismus durch, unter den wachsamen Augen von Emomalij Rahmon, dem Autokraten, der seit über 30 Jahren unangefochten über das Land herrscht. Das Regime veröffentlicht dazu strenge Regeln, darunter auch ein weit verbreitetes Buch mit Kleidungsvorschriften. Die Angst vor den radikalen Islamisten ist angesichts des zunehmenden Extremismus und der Nähe zu Afghanistan sehr real. Im Jahr 2015 schlossen sich 500 Tadschiken dem Islamischen Staat an. Nach den Anschlägen auf die Moskauer Krokus-Stadthalle im März dieses Jahres verbot Tadschikistan das Tragen des Hidschabs. Seit März müssen Frauen und Mädchen mit einer hohen Geldstrafe rechnen, wenn sie ein Kopftuch tragen, manchmal folgt darauf noch ein Schul- oder Berufsverbot. Männer mit Bärten werden als potenzielle Dissidenten betrachtet und von Polizisten auf offener Straße zwangsrasiert.
Tadschikistan: Islam, staatlich überwacht | ARTE Reportage