Trumps Stopp von USAID-Zahlungen stürzt das Land in eine Krise
Trumps Stopp von USAID-Zahlungen stürzt das Land in eine Krise
Donald Trumps Entscheidung, kein Geld mehr für USAID zur Verfügung zu stellen, hat beängstigende Folgen. Für Kolumbien kann es bedeuten, dass das Land wieder in Gewalt ertrinkt. Ein Beispiel: Die Organisation „Jovenes Creadores“. Wenn Wilmer tanzen kann, vergisst er alles um sich herum. Die Probleme zuhause, die fehlenden Chancen, die Gewalt in seiner Stadt Quibdò in Kolumbien. Fast hätte sich der 19-jährige selbst einer bewaffneten Gang angeschlossen, die Menschen erpresst und mit Drogen dealt. Doch die Organisation „Jovenes Creadores“ holte ihn von der Straße. Bisher hat seine Tanzgruppe Geld von USAID bekommen, doch nun ist das Projekt in Gefahr. Kolumbien ist das Land in Lateinamerika, das am meisten Geld von USAID bekam (etwa 400 Millionen Dollar in 2024). Nach jahrzehntelangem, bewaffnetem Konflikt unterstütze die US-Organisation vor allem Projekte für den Friedensprozess mit der ehemaligen Farc-Guerilla. Die Gelder flossen zum Beispiel in Präventionsprojekte und in Initiativen zur Aufarbeitung der Vergangenheit. Wenn man Projekte einstampft, fürchten Experten, könnten sich wieder mehr junge Menschen bewaffneten Banden anschließen: Dann gibt es auch mehr Koka-Anbau für Kokain, mehr wegen der Gewalt Vertriebene, mehr Migration – auch Richtung USA. „Wir sehen viele kontraproduktive Auswirkungen der Entscheidung, USAID zu schließen – etwa in der Migrationspolitik“, sagt Elizabeth Dickinson von der NGO „International Crisis Group“. Die jüngsten Gewaltausbrüche, etwa der Mordversuch an dem konservativen, prominenten Politiker Miguel Uribe, das alles könnte der Anfang eines neuen konfliktreichen Kapitels in Kolumbien sein. Es sei denn, es finden sich schnell neue Geldgeber …
Trumps Stopp von USAID-Zahlungen stürzt das Land in eine Krise | Weltspiegel
Ein Film von Marie-Kristin Boese
Kamera: Patrick Knappich
Schnitt: Patrick Knappich
Producer: Gerald Bermudez, Max Maier
Kapitelübersicht:
0:00 Gewalt in Kolumbien
0:42 ARD-Korrespondentin Marie-Kristin Boese
1:05 Tanzstunde bei der Organisation „Jovenes Creadores“
3:20 Jhonnyer Andres Valencia zeigt sein Viertel in der Stadt Quibdò
5:31 Nachrichten über Gewalt
6:04 Expertin Elizabeth Dickinson über die Wichtigkeit von USAID
7:11 Ausflug nach Puerto Conto
9:23 Zusammenfassung