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MrSpinnert von MrSpinnert, vor 7 Monaten
Die Ärztinnen von Montfermeil

Seine-Saint-Denis im Pariser Umland. Der Vorort ist Fluchtpunkt für afrikanische Migrantinnen – viele von ihnen schwanger, traumatisiert, ohne Papiere. Sie leben auf der Straße und wären sich selbst überlassen, wenn nicht ein Ärztinnenteam im örtlichen Krankenhaus couragiert handeln würde: hier erfahren die Frauen mehr Menschlichkeit, als ihnen offiziell „zusteht“.

Die Ärztinnen vom Krankenhaus in Montfermeil wollen sich nicht damit abfinden, dass im reichen Paris Frauen mit ihren Babys auf der Straße leben müssen und dass die Stadt mit Verweis auf „begrenzte Mittel“ einigen Menschen grundlegende Rechte verweigert. Denn die gelten in Frankreich auch für Migrantinnen mit ungeklärtem Aufenthaltsstatus: eine Unterkunft, Schul- oder Kindergartenplätze, ausreichende medizinische Versorgung. Mit Empathie und Zivilcourage – und mit der Duldung ihrer Krankenhausleitung – nutzt das Team um die Gynäkologin Felicia Joineau-Zoulovits die institutionellen Ressourcen für unbürokratische Abhilfe, damit die schwangeren Frauen von der Straße kommen. Denn in der Region Seine-Saint-Denis leben immer mehr afrikanische Migrantinnen – ohne Papiere und oft ohne Obdach. Sie haben erhebliche Kräfte mobilisiert und unvorstellbare Härten durchlebt, um nach Frankreich zu kommen. Die Reportage erzählt vom Mut und Überlebenswillen der vermeintlich „Schwachen“ – und von Menschen, die anpacken, wo der Staat nicht hilft. Eine Geschichte, die sich so oder so ähnlich wohl in vielen europäischen Ländern abspielen könnte. In Frankreich ist sie – angesichts der großen Zahl afrikanischer Geflüchteter – vielleicht nur besonders sichtbar geworden.

Reportage (D 2023, 32 Min)

Die Ärztinnen von Montfermeil | ARTE Re: