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MrSpinnert vor 3 Monaten
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Norwegen: Spitzbergens russische Kolonie

Ein Stück Russland liegt im NATO-Land Norwegen, auf der Insel Spitzbergen. Dort stehen seit einem guten Jahrhundert zwei russische Dörfer, zwei Kolonien, sagt der Kreml: Für Bergbau und Forschung und als russische Einflusszone auf eisigem Boden am Ende der Welt.

2022 km nördlich von Oslo liegt Barentsburg mit seinen 350 Einwohnern noch immer geschmückt von sowjetischem Dekor mit Lenin-Statue. Die Zeit scheint dort in den 1950er Jahren stehen geblieben zu sein, das Motto des Dorfes lautet: „Unser Ziel ist der Kommunismus!“. Die andere Siedlung heißt Pyramida, dies ist eine verlassene sowjetische Bergbaustadt, ein Freilichtmuseum zum Ruhme der UdSSR. Schon 1920 hatte Russland im Spitzbergenvertrag vereinbart, dort Kohle abzubauen und zu forschen. Seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine bereitet diese russische Präsenz den Norwegern und der EU einige Sorgen. Die Beziehungen haben sich verschlechtert. Die russischen Kolonien stehen unter dem Druck der europäischen Wirtschaftssanktionen, organisieren sich aber, um damit klarzukommen. Nur wenige Kilometer entfernt, in der nahe gelegenen norwegischen Stadt Longyearbyen, beobachten die Einwohner jeden Schritt ihres potenziellen Feindes.In diesen Tagen, in denen sich der Osten und der Westen neu ausrichten, steht Spitzbergen im Zentrum vieler Begehrlichkeiten. Jeder will die Kontrolle über das Tor zur Arktis mit ihren Schätzen behalten. Und Moskau ist fest entschlossen, seine Kolonien auszubauen, um seinen Einfluss auf europäischem Boden zu festigen und zu erweitern.

Norwegen: Spitzbergens russische Kolonie | ARTE Reportage