Skip to main content
MrSpinnert von MrSpinnert, vor 11 Monaten
Wenn Religion, Staat und Gesellschaft über Körper bestimmen

Frisuren, Bärte, Kleider, Schwangerschaft: In vielen Ländern diktiert aktuell der Staat, wie sich Körper in ihren Systemen zu verhalten haben – und schränkt dabei oft für selbstverständlich gehaltene Freiheiten ein. Wie üben 2023 Systeme Macht über die Körper aus, wie setzen sich Betroffene zur Wehr? Die polnische Journalistin und MMA-Kämpferin Maja Staśko ordnet ein.

Diesmal richtet "Tracks East" den Blick nach Tadschikistan, wo die emanzipierte Journalistin Nigora Fazliddin die Ambivalenz des tadschikischen Gesetzesentwurfs zur Kleiderordnung aufzeigt: nicht zu westlich, nicht zu islamisch – geht das? Außerdem wird der Körper zu Sowjetzeiten und unter Putin thematisiert: weibliche Körper als Gebärmaschinen und der männliche Körper als Kanonenfutter.
Der georgische Künstler Shalva Nikvashvili verwendet den Körper als sein künstlerisches Medium und Werkzeug. Mit bizarren Masken und Kostümen verzerrt er ihn ins Groteske, untergräbt Körper-Stereotype und Geschlechterrollen. In Warschau spricht Maja Staśko mit der kürzlich „wegen Beihilfe zur Abtreibung“ verurteilten polnischen Aktivistin Justyna Wydrzyńska über das De-Facto Abtreibungsverbot in ihrem Land. Und darüber, wie sich die immer größere Ablehnung der Bevölkerung gegenüber der PiS-Regierung auch in einer breitflächigen Ablehnung gegenüber den strengen Gesetzen ausdrückt. Der Kampf für Systemwandel und um körperliche Selbstbestimmung geht im Iran Hand in Hand – so die iranische Künstlerin und Aktivistin Dornika. Ihre Botschaft bringt sie in einem neuen Song auf den Punkt: „Nobody fucking owns my body!“.

Magazin (D 2023, 30 Min)

Wenn Religion, Staat und Gesellschaft über Körper bestimmen | Tracks East | ARTE