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Mosambik, eine Insel mit Vergangenheit | 360° Reportage

Als ehemaliger portugiesischer Handelsposten auf der Gewürzroute ist die Insel Mosambik ein wahrer Knotenpunkt der Kulturen. Die turbulente Vergangenheit und die häufig auftretenden Wirbelstürme haben ihr zugesetzt – eine neue Generation junger Afrikaner arbeitet ihre Vergangenheit auf und will dem Kleinod im Indischen Ozean neuen Glanz verleihen.

Die Insel Mosambik ist nur drei Kilometer lang und besteht aus zwei Teilen. In Makuti mit seinen Lehmhütten und den typischen Palmdach-Häusern wohnen die Einheimischen. Es ist das pulsierende Herz der Insel. Der andere Teil, die sogenannte Stein-Stadt, war früher der Oberschicht vorbehalten und ist Zeugnis der einst mächtigen Kolonialherren.
Seit dem zehnten Jahrhundert ist die Insel im Norden Mosambiks ein Handelszentrum. Zunächst nutzten arabische Händler aus dem Oman sie für den Handel mit dem afrikanischen Kontinent, doch mit der portugiesischen Kolonialisierung ab dem 15. Jahrhundert avancierte die Insel zu einem wichtigen Handelsposten auf dem Weg nach Indien. Die Mehrheit der Inselbewohner gehört der Makua-Ethnie an, doch im Laufe vergangener Jahrhunderte hat sich die Identität der Bevölkerung durch die Schiffe, die die Insel anliefen, mit Einflüssen von weither vermischt.
Noch heute spürt man diese Mischung der Kulturen am deutlichsten auf dem Markt in Makuti. Zwei junge Menschen aus Mosambik stehen stellvertretend für eine neue Generation auf der Insel: Samira Jamu, die Teil eines Tauchteams ist, das vor der Küste der Insel nach versunkenen Schiffswracks und ihrer oft wertvollen Ladung taucht. Und Muhammad Cassimo, ein junger Architekt, der sich der Sanierung verfallener Häuser in der Stein-Stadt verschrieben hat, unter anderem der legendären Festung San Sebastian.
Die Festung hat als Folge der Angriffe ausländischer Mächte während der Kolonialzeit und deren Versuchen, die Insel zu besetzen, stark gelitten – ebenso wie die kleine Kapelle Nossa Senhora Baluarte. Verheerende Wirbelstürme haben in jüngster Zeit ihr Übriges getan. Mohammad und sein Team versuchen, die maroden Bauwerke wieder zugänglich zu machen.

Mosambik, eine Insel mit Vergangenheit | 360° Reportage | ARTE Fernweh
Reportage von Thomas Delorme und Philippe Henry (D 2025, 33 Min)