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MrSpinnert von MrSpinnert, vor 7 Monaten
Frauen im Hamburger Hafen

Der Hamburger Hafen: Er ist Deutschlands größter Seehafen und das Tor zur Welt. Und zugleich ist er das Herz von Hamburg. Wasserwege, Gleise, Brücken und Straßen bilden dabei die Schlagadern. Eine Infrastruktur, die 365 Tage im Jahr funktionieren muss.

Rund elf Prozent der Arbeitsplätze in Hamburg sind direkt oder indirekt mit dem Hafen verbunden. Hafenlotsen, Schlepperfahrer, Kranführer, Drohnenpiloten, Brückenbauer und viele mehr: Sie alle sorgen gemeinsam dafür, dass im Hafen alles rund läuft. Und immer mehr Frauen mischen im Hamburger Hafen mit!

Im Fokus der NDR „Nordreportage“ stehen drei Frauen, deren beruflicher Dreh- und Angelpunkt der Hamburger Hafen ist: Schiffsführerin Leona Löhrke, Hafenschifferin Jenny Stüwe und Schiffs-Logistikerin Nadine Stöwing. Sie lassen sich bei ihrer Arbeit zwischen großen Maschinen und schweren Pötten über die Schulter schauen.

Leona Löhrke ist gerade einmal 24 Jahre jung und kennt den Hafen quasi aus dem Effeff. Die Schiffsführerin ist bei Hamburgs Hafenbehörde (HPA) angestellt, die dafür sorgt, dass auf der Elbe und den Kanälen alles rund läuft. „Eigentlich wollte ich Nautik studieren“, so Leona, die ihre Ausbildung zur Binnenschifferin 2021 abgeschlossen hat: „Aber dann wollte ich erstmal wissen, ob es überhaupt etwas für mich ist – Schiffe übers Wasser zu steuern. Der Hamburger Hafen ist wie ein großes Dorf. Einen schöneren Arbeitsplatz kann ich mir nicht vorstellen.“ Leona wird als Springerin dort eingesetzt, wo gerade „Not am Mann“, oder besser „an der Frau“ ist. Ein echter Vorteil für die junge Frau: Denn so kann sie auf ganz unterschiedlichen Schiffen Erfahrungen sammeln. Jetzt wartet ihr erster großer Einsatz auf der „Christian Nehls“, ein 18 Meter langer Schlepper, der mit 800 PS Schuten von A nach B transportiert.

Hafenschifferin Jenny Stüwe transportiert auf dem Schubschlepper „Favorit“ tonnenschwere Güter hin und her und lotst gemeinsam mit Decksmann Jörn Killian in vorausschauender Weitsicht ihren Schiffsführer Jendrik Petersen durch den Hamburger Hafen. Gemeinsam ist das Trio auf der „Favorit“ ein unschlagbares Team! Jörn und Jendrik haben ihrer Kollegin scherzhaft den Spitznamen „Kröte“ verpasst. Aus gutem Grund: Denn Jenny sei zu hören, auch wenn man sie gar nicht sieht. Hamburgs einzige Hafenschifferin ist stolz auf diesen Namen. Denn auf „dem Mund gefallen“ darf man im Hamburger Hafen nicht sein.

Dass Nadine Stöwings Arbeitsplatz der Hamburger Hafen ist, hat seinen Grund. Alle in ihrer Familie haben hier ihren Job. Also machte die mittlerweile 28-Jährige eine Ausbildung als Verfahrensmechanikerin in einem Stahlkonzern, der im Hamburger Hafen ansässig ist. Einige Jahre lang war sie hier Kranfahrerin, sorgte im Stahlwerk für den Flüssigstahltransport. Mittlerweile sitzt sie nur noch in Ausnahmefällen auf dem Kran. Denn Nadine hat ihren Meister gemacht. Heute ist sie als stellvertretende Meisterin im Team Transport dafür zuständig, dass täglich zwischen 800 bis 6000 Tonnen Stahl pünktlich auf die Schiffe kommen. Eine enorme Herausforderung, denn je länger ein Schiff am Kai liegt, umso höher die Kosten für das Stahlunternehmen.

Leona, Jenny und Nadine vereint nicht nur die Liebe zum „schönsten Arbeitsplatz der Welt“, würden sie ihren Job nicht richtig machen, gäbe es Stau im Hamburger Hafen.

Frauen im Hamburger Hafen | Die Nordreportage | NDR Doku