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MrSpinnert vor 4 Monaten
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Schacht 371: Das letzte Kapitel des Uranbergbaus in der DDR

Der Schacht 371 bei Aue war einst das Herzstück des Uranbergbaus der Wismut und mit rund 1.800 Metern Tiefe eines der tiefsten Bergwerke Europas. Mehr als 3.000 Menschen arbeiteten hier bis zur Stilllegung 1990 im Schichtbetrieb und förderten über 73.000 Tonnen Uran – ein Rohstoff, der zentrale Bedeutung für den Kalten Krieg hatte. Auch wenn der Schacht 2001 offiziell verschlossen wurde, ist die Arbeit unter Tage nicht vorbei: Heute kümmern sich elf Bergleute um die Sicherung und Sanierung des Grubengebäudes, um langfristig die Region – insbesondere Bad Schlema – vor Radonbelastung zu schützen.

Der erhaltene Schachtkomplex ist eines der letzten authentischen Zeugnisse des Uranerzbergbaus in der DDR und zählt seit 2019 zum UNESCO-Welterbe Montanregion Erzgebirge/Krušnohorí. Für die noch aktiven Bergleute wie Hannes Zupp und Denny Lenk ist die Arbeit nicht nur Beruf, sondern gelebte Familientradition. Ihre tägliche Arbeit hält nicht nur das Erbe lebendig, sondern sichert zugleich ein wichtiges Stück Industriegeschichte für künftige Generationen. Die geplante Öffnung der Anlage für Besucher soll diesen besonderen Ort und seine Geschichte erfahrbar machen – bevor auch dieser letzte Schacht stumm wird.

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