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MrSpinnert von MrSpinnert, vor 11 Monaten
NSU-Verbrechen – gab es Komplizen in Bayern?

Die Rechtsterroristin Beate Zschäpe ist die einzige Überlebende des Mörder-Trios NSU, Nationalsozialistischer Untergrund. Sie sitzt seit Jahren in Chemnitz in Haft. Nun wurde sie in Chemnitz vom NSU-Untersuchungsausschuss des bayrischen Landtags befragt. Zum ersten Mal stand sie Abgeordneten dabei Rede und Antwort.

Der Untersuchungsausschuss aus Bayern ist für die Vernehmung der ganz besonderen Zeugin vollzählig nach Chemnitz angereist, in das dortige Gefängnis für Frauen. Die Rechtsterroristin Beate Zschäpe - verurteilt wegen Mord in zehn Fällen, ist schon zwölf Jahre in Haft und bisher äußerst schweigsam. Die Befragung könnte eine Chance für den Ausschuss sein, mehr über das Netzwerk von Komplizen aus Bayern zu erfahren.

Rückblick: Am 4.11.2011 brennt in Eisenach ein Wohnmobil. Im Inneren die Leichen der NSU-Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt. Was durch den Selbstmord der beiden Männer ans Licht kommt, stellt alles Vorhergehende in den Schatten: 10 Morde, 9 an Männern mit Abstammung aus der Türkei und Griechenland und eine deutsche Polizistin. Dazu 15 Raubüberfälle und drei Bombenanschläge - eine beispiellose Terror-Serie über vierzehn Jahre, und ein enormes Versagen von Polizei und Verfassungsschutz. Akten werden vernichtet, V-Männer geschützt.

Um die Aufklärung bemühten sich seit Jahren nicht weniger als 15 Untersuchungsausschüsse.

In einem Mammutprozess wird Beate Zschäpe wegen zehnfachen Mordes zur Haft verurteilt: lebenslänglich, mit besonderer Schwere der Schuld. Die meisten Mitangeklagten kommen mit geringeren Strafen davon. Trotz aller Mühen: wesentliche Fragen rund um den Terror des NSU sind noch immer unaufgeklärt.

Das Bundesland, das die meisten Opfer zählt, ist Bayern. Fünf Menschen haben die NSU-Terroristen hier erschossen. Drei in Nürnberg und zwei in München.

Ein Film von Inga Klees und Marcus Weller.

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