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Surrealismus in Kairo | Tausend Facetten der Moderne (1/3)
Surrealismus in Kairo | Tausend Facetten der Moderne (1/3)
Ab 1860 reisen Maler aus dem untergehenden Osmanischen Reich in den Westen, um bei den europäischen Meistern zu lernen. Konfrontiert mit einem Europa, das von seiner kulturellen Überlegenheit überzeugt ist, müssen sie neue Wege finden, sich darzustellen.
Ende der 1930er Jahre versinkt Europa im Chaos und die Kolonialmächte werden infrage gestellt. In dieser Zeit träumen die Künstler des ehemaligen Osmanischen Reiches mit Pinselstrichen und Manifesten von einer neuen Welt. In Kairo wirft die avantgardistische Bewegung „art et liberté“ (Kunst und Freiheit)”einen radikalen Blick auf die Übel der Gesellschaft. Die Mitglieder der Gruppe um Kamel el-Telmissany, Ramsès Younan, Inji Efflatoun, die sich vehement gegen den Faschismus aussprechen, widmen sich auf eine sehr politische Weise dem Surrealismus und schöpfen dabei aus ihrem eigenen Erbe, insbesondere dem pharaonischen und koptischen. Und auch in Beirut, im nun unabhängigen Libanon, werden die Künstler zu Aktivisten. Saloua Raouda Choucair, die bei Fernand Léger ausgebildet wurde, kehrt zur islamischen Kunst zurück, um ihren eigenen abstrakten Weg in die Moderne zu finden. Im Irak inspirieren die wiederentdeckten Miniaturen von Al-Wâsiti aus dem 13. Jahrhundert, die das tägliche Leben in Bagdad, der damaligen pulsierenden Hauptstadt des Abbasiden-Kalifats, zeigen, den Bildhauer Jewād Selīm. Die Werke der von ihm mit Freunden gegründeten „Gruppe für moderne Kunst“ finden bald Eingang in die Wohnzimmer. Sein Relief „Monument der Freiheit“, das den Abzug der Briten feiert, steht auf dem Tarir-Platz, dem politischen Herzen der Stadt und wird zum Symbol nationaler Selbstbestimmung.
Surrealismus in Kairo | Tausend Facetten der Moderne (1/3) | Doku HD | ARTE