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MrSpinnert von MrSpinnert, 4 Wochen her
Italien: die Igel-Retter aus dem Piemont

Die Aufnahme eines Baby-Igels hat sein Leben verändert. Als Massimo Vacchetta die kleine Ninna entdeckte, adoptierte er sie und rettete sie vor dem sicheren Tod. Seitdem hat der Tierarzt, dessen Spezialität die Behandlung von Rindern war, seine Berufung gefunden und eine Igelstation eröffnet. Die Villa des „dottore dei ricci“ im Piemont ist zu einer wahren Institution geworden.

Orecchio, Ettore, Pino oder Onorina – sie alle sind Patienten bei Dr. Massimo Vacchetta in der einzigen Igel-Klinik Italiens. Die nachtaktiven Tiere sind Opfer von Autos, motorisierten Heckenscheren, Sensen oder Mährobotern, ihre Verletzungen sind oft schwerwiegend. Dottore Massimo betreut seine Schützlinge zusammen mit fünf Angestellten und vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern rund um die Uhr. Mit Feingefühl und auch unkonventionellen Methoden werden die stacheligen Patienten oft wochenlang aufgepäppelt. Das große Ziel: Sie wieder fit zu machen für ein Leben in der Natur. Angefangen hat alles mit einem winzigen Igel-Mädchen: „Als ich das erste Mal Ninna in der Praxis eines Kollegen sah, war sie noch sehr klein. Sie wog gerade mal 25 Gramm. Ich war tief berührt – und mir wurde so einiges klar. Zum Beispiel, dass es die kleinen Dinge sind, die einen glücklich machen. Ich betrachtete den Igel, der so zufrieden und glücklich war, wenn er einen Tropfen Milch zu sich nahm und dann in meiner Hand einschlief. Im Grunde lehrte er mich, dass ich den Sinn des Lebens woanders suchen musste.“
Wenn Massimos stachelige Patienten gesund genug sind, werden sie mit größtmöglicher Fürsorge in die Freiheit entlassen. Für den „Igel-Doktor“ ist das jedes Mal aufs Neue ein Moment des Glücks, gemischt mit einer Prise Wehmut – wenn sich seine Igel wieder in ihren natürlichen Lebensraum aufmachen.

Italien: die Igel-Retter aus dem Piemont | GEO Reportage | ARTE Family
Reportage von Rosie Koch (D 2021, 32 Min)