Skip to main content
MrSpinnert von MrSpinnert, vor 10 Jahren
Der gute Mensch von Sezuan

„Der gute Mensch von Sezuan“ ist ein Theaterstück von Fritz Umgelter nach dem gleichnamigen Drama von Bertolt Brecht aus dem Jahr 1966.

Das Theaterstück Bertolt Brechts enstand in der Zeit von 1938 bis 1940 unter der Mitarbeit Ruth Berlaus und Margarete Steffins. Bei der Uraufführung am Schauspielhaus Zürich Leonard Steckel die Regie. Die Musik komponierte Paul Dessau. 1953 erschien Der gute Mensch von Sezuan erstmals als Buch.

Es ist ein Musterbeispiel für das epische Lehrtheater Brechts, aus dem viele Elemente der klassischen Dramentheorie verbannt wurden. Auch die Thematik des Stückes ist typisch für Brecht: Unter anderem sind Religions- und Kapitalismuskritik sowie eine Infragestellung der bürgerlichen Aufklärung bestimmende Aspekte des Stücks.

Das Drama spielt in der chinesischen Provinz Sezuan (Sichuan), ist jedoch nach einer ausdrücklichen Vorbemerkung Brechts als Parabel zu verstehen, was bedeutet, dass Sezuan stellvertretend für alle Orte steht, an denen Menschen von Menschen ausgebeutet werden. Der Vorbemerkung wurde in späteren Ausgaben beigefügt, dass dies (nach Brechts Ansicht) in Sezuan nicht mehr der Fall sei.

Darsteller:

  • Nicole Heesters – Das Mädchen Shen Te / Ihr Vetter Shui Ta
  • Joachim Teege – Wasserträger Wang
  • Paul Gogel – Barbier Shu Fu
  • Elisabeth Lothar – Die Witwe Shin
  • Herbert Stass – Der Schreiner Lin To
  • Werner Kreindl – Der Flieger Yang Sun
  • Sonja Karzau – Seine Mutter Frau Yang
  • Eva Maria Meineke – Die Hausbesitzerin Mi Tzü
  • Kurt Ehrhardt – Der erste Gott
  • Franz Kutschera – Der zweite Gott
  • Adolf Ziegler – Der dritte Gott
  • Ursula Alexa – Die Frau
  • Robert Rathke – Der Mann
  • Edith Volkmann – Die Schwangere
  • Jörg Pleva – Der Neffe
  • Marja Kuhnert – Die Nichte
  • Toni Dameris – Der Großvater
  • Werner Ahlers – Der Hinkende
  • Siegurd Fitzek – Der Arbeitslose
  • Martin Borns – Der Teppichhändler
  • Elisabeth Kuhlmann – Frau vom Teppichhändler
  • Willy Leyrer – Der Polizist
  • Elisabeth Justin – Alte Prostituierte
  • Walter Pott – Der Bonze
  • Klaus Löwitsch – Der Arbeiter

Drei Götter wollen in der chinesischen Provinz Sezuan beweisen, dass auch gute Menschen auf der Erde leben.

Der Wasserverkäufer Wang, der als einziger die Götter erkennt, sucht verzweifelt eine Unterkunft für sie. Er wird erst bei der Prostituierten Shen Te fündig. Als sie von ihren Geldsorgen berichtet, bezahlen die Götter für ihr Nachtquartier ein kleines Vermögen. Mit diesem ersteht Shen Te einen Tabakladen und verspricht den Göttern, sich nur noch gut zu verhalten.

Shen Te bietet zunehmend mehr Leuten in Not Unterschlupf, die sie ausnutzen. Schulden häufen sich an. In der Rolle des rücksichtslosen Vetters Shui Ta vertreibt Shen Te Schmarotzer. Die Miete ist allerdings immer noch ausstehend und man rät ihr, deswegen einen vermögenden Mann zu heiraten.

Im Stadtpark begegnet Shen Te dem arbeitslosen Flieger Yang Sun, der kurz vor dem Suizid steht. Um ihn davon abzuhalten, beginnt sie ein Gespräch und verliebt sich in ihn. Von seiner Mutter erfährt Shen Te, dass Sun ein Stellenangebot als Postflieger in Peking bekommen habe und dafür 500 Silberdollar benötige. Shen Te gibt ihm ohne Zögern 200 Silberdollar, die sie zuvor bei den Alten geliehen hatte und gefährdet dadurch ihren Laden.

Die Hochzeit Shen Tes und Suns soll in einem billigen Restaurant stattfinden. Shen Te gesteht ihrem Verlobten, dass sie den Laden aufgrund ihrer Schulden bei den Alten nicht verkaufen kann. Bei einem Gespräch zwischen Sun und seiner Mutter wird deutlich, dass er Shen Te nicht heiraten wird, wenn sie ihm das zugesicherte Geld nicht gibt. Sun hofft, dass Shui Ta seiner Zukünftigen helfen kann und lässt nach ihm schicken. Da Shen Te aber nicht gleichzeitig als Shui Ta auftreten kann, wartet er vergeblich und die Hochzeit fällt ins Wasser.

Wang wirft den Göttern vor, sie würden Shen Te nicht helfen. Diese entgegnen: »Wir sind nur Betrachtende«[3], die Kraft des guten Menschen »wird wachsen mit der Bürde.« Shen Te sieht ein, dass sie mit Sun keine neue Existenz aufbauen kann, obwohl sie dafür ihren Laden aufgegeben hat. Zudem ist sie schwanger. Im Interesse des ungeborenen Kindes setzt sie wieder die Maske von Shui Ta auf und baut mit ausbeuterischen Methoden eine florierende Tabakfabrik auf. Das Verschwinden von Shen Te wird Shui Ta zugeschrieben, der des Mordes an ihr beschuldigt wird. Shui Ta wird vor Gericht gestellt, das von den drei Göttern gebildet wird. Er beziehungsweise sie erkennt diese wieder, gibt ihnen ihre wahre Identität Preis und erzählt ihre Geschichte. Obwohl